Der Dirty Protest (1978-1981) ist ein Begriff, der sich auf die Protestmethoden bezieht, die von republikanischen Gefangenen in Nordirland angewandt wurden, um den Status eines politischen Gefangenen zu… Der Dirty Protest, auch bekannt als „Schmutziger Protest“, bestand aus einem Hygienestreik: Die Häftlinge weigerten sich zu waschen und beschmierten die Wände ihrer Zellen mit ihren eigenen Exkrementen und Urin….
Seit 1971 hält das Gefängnis von Long Kesh zahlreiche republikanische Gefangene in seinen Mauern… Sie wurden ohne Gerichtsverfahren in H-Blocks, einer Art H-förmiger Zellen, festgehalten und kämpften von Anfang an um den Status politischer Gefangener.
Ihre erste Kampfform war der Blanket Protest, eine Form des Protests, bei der man sich weigert, die vom Gefängnis gestellte Häftlingsuniform zu tragen… Die Insassen ziehen es dann vor, nackt zu leben, in Decken gewickelt… Dieser Kampf dauerte mehrere Jahre, ohne dass ein Ergebnis erzielt wurde…
Die neue Alternative ist dann der „Dirty Protest“, der „Schmutzige Protest“. Sie weigern sich, sich zu waschen, urinieren überall in ihren Zellen und tapezieren die Wände mit ihren eigenen Exkrementen und den Resten ihrer täglichen Mahlzeiten…
Das Gefängnis befand sich bald in einem derart schlechten hygienischen Zustand, dass die Gefängniswärter eine massive Reinigung des Gefängnisses anordnen mussten. Die Aktion war jedoch wirkungslos und die Häftlinge nahmen ihre Anti-Hygiene-Aktion sofort wieder auf…
Diese Aktionen bleiben natürlich nicht ohne Folgen für die Lebensbedingungen der Häftlinge, die sich selbst in eine unhygienische und potenziell gesundheitsschädliche Umgebung begeben. Viele Insassen entwickeln während des Dirty Protests zahlreiche Pathologien und andere Krankheiten, die sie stark schwächen…
Trotz dieser Nachteile erwies sich der Dirty Protest als effektiver als der Blanket Protest und vergiftete das Leben der Gefängniswärter stärker als die alte Maßnahme…. Der Dirty Protest wurde jedoch später von einer anderen, viel stärkeren Form des Protests abgelöst: den Hungerstreiks, die zwischen 1980 und 1981 stattfanden.