Iren und Franzosen haben eine eher freundschaftliche Beziehung, die von Bewunderung, liebevollem Spott und manchmal auch von einem Hauch von Unverständnis geprägt ist. Wenn du einen Iren fragst, was er über die Franzosen denkt, wirst du wahrscheinlich eine Mischung aus Klischees und oft lustigen Anekdoten hören. Also, wie wird Französisch im Land des Kleeblatts und des Guinness wirklich gesehen?
Aus irischer Sicht werden die Franzosen oft als etwas zu kultiviert angesehen. Der Frenchie hat den Ruf, ein Experte in Sachen Essen, Mode und Thekenphilosophie zu sein. Für viele Iren ist Frankreich gleichbedeutend mit stinkendem Käse, Rotwein bei jeder Mahlzeit und endlosen Diskussionen über Politik.
Aber es gibt auch das unumgängliche Klischee des nörgelnden Franzosen. Ein Ire wird dir oft sagen: „You French, you complain about everything!“ Es stimmt, dass der Franzose dazu neigt, sich über alles Mögliche zu ärgern: das Wetter, Streiks, die Qualität des Brotes im Ausland… In Irland, wo Optimismus und gute Laune die Regel sind, kann diese Eigenschaft sie zum Lächeln (oder zum Augenverdrehen) bringen.
Seien wir ehrlich: Das Englischniveau der Franzosen ist nicht immer glorreich. Der durchschnittliche Ire weiß genau, dass der Franzose Schwierigkeiten haben wird, seinen Namen richtig auszusprechen, dass er sich abmühen wird, ohne zu zögern ein Guinness zu bestellen („One Guinness please … äh … thank you?“) und dass er seine Sätze mit einem charmanten, messerscharfen Akzent untermalt.
Aber die Iren machen sich darüber nicht bösartig lustig, sondern finden es eher amüsant. Außerdem sind sie oft geduldig und mitfühlend angesichts dieser ungeschickten Versuche. Sie schätzen vor allem die Bemühungen, ihre Sprache zu sprechen… auch wenn der Franzose dazu neigt, ihnen beim kleinsten Missverständnis auf Französisch zu antworten.
Wo ein Franzose sein Äußeres mit einem durchdachten Stil pflegt, der oft casual-chic ist („Dieser alte Pullover? Aber natürlich ist er vintage!“), legt der Ire Wert auf Bequemlichkeit. In T-Shirt und Turnschuhen durch die Pubs zu ziehen, schockiert in Irland niemanden. Während der Franzose dies vielleicht als etwas zu entspannt empfindet, findet der Ire die Franzosen manchmal etwas zu spießig.
Das macht sich besonders am Abend bemerkbar: Franzosen neigen dazu, an ihrem Wein zu nippen und sich dabei zu unterhalten, während Iren lieber mit einem Guinness anstoßen und lauthals lachen. Zwei Stile, zwei Stimmungen.
Trotz allem genießen die Franzosen in Irland einen sehr guten Ruf. Das Land der Aufklärung fasziniert vor allem wegen seiner Kultur, seiner Geschichte und seiner Romantik. Paris wird als DIE Stadt der Liebe angesehen, und viele Iren träumen davon, einmal dort zu sein. Sie lieben auch das Kino (hallo Amélie Poulain), French Food (es lebe das Croissant und das Boeuf Bourguignon) und die französische Lebensart im Allgemeinen.
Einige Iren beneiden die Franzosen auch um ihre Lebenseinstellung: Sie sehen die Franzosen als leidenschaftliche Menschen, die gerne diskutieren, ihre Ideen mit Verve vertreten und eine gewisse Lebenskunst pflegen.
Obwohl die Iren die Franzosen wegen ihres Akzents oder ihrer Neigung zum Nörgeln aufziehen, haben sie dennoch einen tiefen Respekt vor Frankreich und den Franzosen. Sie bewundern ihre Gastronomie, ihre Kultur und ihre Fähigkeit, die guten Dinge zu genießen.
Schließlich wird es zwischen einem Franzosen und einem Iren immer ein Guinness, einen guten Wein oder eine lebhafte Debatte geben, um eine aufrichtige und herzliche Freundschaft zu besiegeln.